Zentrale Grundsätze in der EU, die in der EU-Behindertenrechtskonvention festgelegt wurden, sind Werte wie Würde, Autonomie, Gleichheit und Inklusion. Und über dieser Spezifikation steht die EU-Grundrechtecharta, die die Diskriminierung aufgrund einer Behinderung verbietet und das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Integration anerkennt.
In Hannover starteten jetzt wieder Fachtage für Menschen mit Behinderungen aus Wohneinrichtungen und Werkstätten für behinderte Menschen. Besonders hervorzuheben ist dabei, dass diese Fachtage von den Menschen mit Behinderungen, also von den Bewohnervertretungen, den Werkstatträten und den Frauenbeauftragten, mit Unterstützung der Landesvertretung vorbereitet wurden. Ganz im Sinne von „Nichts ohne uns über uns“, haben Menschen mit Beeinträchtigungen von Anfang an mitgewirkt und Themen für die Workshops und Vorträge zusammengestellt. Die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Petra Wontorra, begrüßte jetzt Teilnehmende aus ganz Niedersachsen in der Landeshauptstadt Hannover.
Themen der Fachtage sind unter anderem: „Wohnen mit persönlichem Budget“, „Die Arbeit der ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung“, „Rechte und Pflichten der Bewohnervertretungen“, „Die Arbeit der Bewohnervertretung sichtbarer machen“, „Gewaltprävention“, „Wie funktioniert die Rente?“ und „Bewohnervertretungen stellen ihre Arbeit vor“.
Ein weiterer Fachtag befasst sich mit Themen der „Bedarfsermittlung Niedersachsen ( (B.E.Ni) in der Eingliederungshilfe“, „Neuerungen für Werkstatträte aus dem Bundesteilhabegesetz“ und der „UN-Behindertenrechtskonvention“.
Für die Frauenbeauftragten in den Einrichtungen finden Workshops statt, die sich sowohl allgemein mit den „Aufgaben der Frauenbeauftragten“, „Softskills von Frauenbeauftragten“ befassen, aber auch z. B. um „Sexualisierte Gewalt und Gewaltprävention“, zu der auch „Wen-Do“ angeboten wird, in dem Frauen Selbstbehauptung und Selbstverteidigung üben können.
Wir sehen, dass die Themen, mit denen sich sowohl die behinderten Menschen als auch diejenigen, die diese begleiten, unterstützen oder betreuen, zumeist die Gleichen sind, mit den die Nicht-Behinderten sich auch befassen. Als Referentinnen und Referenten für die vier Fachtage sind neben dem Landessozialamt, der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover, Professorinnen verschiedener Hochschulen, einer Vertreterin des Frauennotrufes, Fachleuten von Inklusionsseminare.de, einer Beraterin aus einer ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatungsstelle (EUTB), auch weitere Referentinnen und Referenten mit Behinderungen als Expertinnen und Experten in eigener Sache aktiv. Um auch hier im Landkreis die Belange von Menschen mit Behinderungen stärker in den Fokus zu bringen, werden im Rahmen der zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25.11.18 startenden 16-Tage Kampagne zwei Veranstaltungen zum Thema "(sexuelle) Gewalt gegen und von Menschen mit Behinderungen" angeboten.
Am 26.11.18 um 15 Uhr zeigt die Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Salzhausen den Film "Grenzverletzungen" über das bisher immer noch tabuisierte Thema sexueller Übergriffe gegen behinderte Menschen, aber auch Grenzverletzungen behinderter Menschen untereinander oder gegenüber BetreuerInnen. Im Anschluss darf mit der Gleichstellungsbeauftragten über den Film diskutiert werden. Mit dieser Veranstaltung angesprochen werden sollen sowohl Pflegende, Betreuende, Angehörige und auch behinderte Menschen selbst. Die Veranstaltung findet in der Salzhäuser Dörpschün, Am Lindenberg 5, in Salzhausen statt.
Eine Einführung in das Thema gibt die Gleichstellungsbeauftragte Astrid Warburg-Manthey.
Einen Tag später, am 27.11.18, findet dann vom "Verein Gewalt überwinden e.V" ein Vortrag zum Thema "Gewalt gegen Behinderte" in der Buchholzer St. Paulus-Gemeinde in der Kirchenstrasse 4 in Buchholz statt. Ab 17 Uhr wird die Referentin Andrea Gaedtke von "Autonom Leben" in Hamburg dazu einen Vortrag halten. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, der Referentin Fragen zu stellen.
Beide Veranstaltungen kosten keinen Eintritt!
Mit herzlichem Gruß, Ihre Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Salzhausen, Astrid Warburg-Manthey